Laax und Rocksresort im Sommer: Unser Reisebericht
Laax Baby!
Die Überschrift verrät schon, wir sind absolut stoked - Erklärung folgt - von diesem Ort, in dem wir 4 Tage für den Tourismus Flims Laax Falera verbringen durften. Aber fangen wir mal von vorne an:
Wer uns kennt weiß, wir lieben es zu Reisen und aktiv in der Natur unterwegs zu sein und wir sind Bergmenschen. Und ab und zu tauschen wir unseren Campervan auch mal gegen eine andere Bleibe, aber nur, wenn der Tausch auch wirklich gut ist. Als uns die Anfrage aus der Schweiz erreichte, schlug unser Herz natürlich höher. Laax in den schönen Graubündner Alpen war uns schon lange als Mekka des Wintersports bekannt, wir waren aber noch nie dort. Also haben wir zugesagt, unsere 70 :-) Sachen gepackt und uns auf das Abenteuer Rocksresort begeben.
Die Anreise
Es ist spät im August und das Wetter immernoch wunderbar warm. Von uns im Allgäu sind es nur ein bisschen mehr als 2 Stunden Autofahrt, ehe wir uns im Kanton Graubünden befinden und die Serpentinen Richtung Flims hoch düsen. Hier beginnt das Schweizer Bergmärchen und man kann sich in die Szenerie von Heidi hineinversetzen. Ursprünglich wollten wir mit dem Zug kommen, doch unsere Labradorhündin Lotta hatte sich kurz zuvor an der Pfote verletzt und wir wollten ihr etwas Ruhe gönnen, aber die Anreise per ÖPNV ist super easy bis vor die Hoteltür machbar. Auch mit dem E-Auto lässt sich bequem anreisen, gibt es in der Tiefgarage wirklich viele Ladesäulen mit einem günstigen Ladepreis von 0,40 Cent/kwh. À propos Tiefgarage: normalerweise kommen wir mit dem Sprinter und seiner Höhe von 3,20m nicht in normale Tiefgaragen, aber hier konnten wir sogar mit unserem Gefährt parken, entsprechend natürlich auch Autos plus Dachträger bzw. Dachbox – echt genial.
Das Rocksresort Design Hotel
Angekommen im Rocksresort checken wir ein und erhalten einen kurzen Überblick, die Anlage ist mehr als nur eine Anhäufung von Hotelzimmer und Ferienapartments, sie gleicht vielmehr einem Mikrokosmos für aktive und Boardsport begeistere Familien. Es gibt aktuell neun Häuser, in denen sich mehrere unterschiedlich große Ferienapartments befinden, auf dem Gelände gibt es neben drei Pumptracks und dem Skatepool auch ein Federball- und Fußballfeld, unzähliges Spielzeug, einen kleinen Supermarkt, einen Bäcker, Sportgeschäfte, Verleihs und leckere Restaurants, Cafès und Bars und hier startet auch der längste Baumwipfelpfad der Welt. Direkt auf dem Campus hebt auch die Gondel der Laax Bergbahnen ab, welche zur Bergstation und der Erlebniswelt Galaxy auf die Gipfel führt (dazu später mehr). Generell legt Laax sehr viel Wert auf eine nachhaltige Balance zwischen Tourismus und Naturschutz, Impact und Action, so ist das Resort Mitglied bei „Responsible Hotels of Switzerland“ und will bis 2030 komplett klimaneutral sein. Den Weg dorthin und weitere Maßnahmen könnt ihr hier nachlesen https://www.rocksresort.com/resort/greenstyle/.
Voll bepackt geht es also mit dem Aufzug zu unserem Apartment in Haus D. Wir öffnen die Tür und fangen beide an zu lächeln, ehe sich unsere Blicke kreuzen. In der Zwischenzeit sind die Jungs schon ins Apartment gestürmt und entdecken jeden Winkel, bevor sie sich auf den großen Fensterbänken niederlassen und neugierig dem Treiben auf dem Campus zuschauen. Die Räume sind modern und sehr gemütlich, die Oberflächen aus Echtholz in Kombination mit Stein, welcher direkt aus der Region stammt. Unsere Ferienwohnung hat zwei Schlafzimmer, eines für uns und ein weiteres mit getrennten Betten für die Jungs, einen Wohnraum mit vollausgestatteter Küche, ein großes Sofa und einen großen Esstisch, sowie ein kleines aber echt smartes Bad komplett aus Stein, in dem eine Badewanne mit Regendusche und Dampfbad eingelassen ist – echt genial. Wir packen schnell unsere Sachen aus, ehe wir mit dem Bus nach Flims Stadt fahren.
Ausflug nach Flims
Mit dem öffentlichen Bus ist man super schnell in Flims und mit der Gästekarte ist er gratis. Es gibt auch eine Laax App, in der man sich über weitere Aktionen, Aktivitäten und Rabatte informieren kann. Unser erster Weg führt uns ins Stenna Einkaufszentrum mit netten Läden, wie dem von Ines (Ines Essentials) mit super süßen Kinder Sachen, nachhaltig und auch Second Hand. Danach geht es für uns ins Untergeschoss zur „Kids Freestyle Academy“, dem wahrgewordenen Traum meines 5-jährigen Ichs. Hier gibts Indoor Trampoline, einen Abenteuerparcour, eine Miniramp und einen Pumptrack, Roller. Skateboards und Balancebikes mit entsprechender Schutzausrüstung kann man sich nach Belieben nehmen und so richtig durchstarten. Die Kids (und auch die Eltern) können sich hier auspowern, während die Erwachsenen einen Kaffee trinken können. Auch für ganz Kleine gibt es einen Bereich mit mini Rutsche, Schaukeltieren und Stapelsteinen. Also der perfekte Ausflugsort für ungemütliches Wetter oder viel zu heiße Sommertage.
Ride, try and enjoy it
Jetzt gehts aber wieder zurück ins Resort, die Kids wollen unbedingt noch ein paar Runden auf dem Pumptrack drehen, alle Spielzeuge in den diversen Aluboxen begutachten, ehe es zum Abendessen geht. Wir genießen indes einen Absacker in der Rockslounge und beobachten das Treiben. Dann kommt aber auch schon bald die hungrige Meute angerannt und wir kehren vis-à-vis ins Nooba ein, einem panasiatischen Restaurant. Dort empfängt uns das herzliche Personal gleich mit Malsachen für die Kids, perfekt, jetzt kann in Ruhe die Auswahl an thailändischen, vietnamesischen und japanischen Speisen durchforstet werden. Wir entscheiden uns für ein Curry und einen Glasnudelsalat, die Kids bekommen gebratenen Reis und ganz viel Edamame, die lieben sie, als Zuckerl gibts am Ende noch traditionell japanisches Mochi, ein Eis aus Reismehl mit cremiger Füllung, lecker.
Ein aufregender erster Tag in Laax geht zu Ende und wir fallen erschöpft und glücklich ins Bett, morgen steht ganz viel Spannendes auf dem Plan. Gute Nacht.
Guten Morgen mit Bergblick
Wir ziehen die Vorhänge auf, Bergblick! Die Sonne strahlt den Piz Segnas mit einem zarten Strahl an, alles ist noch still und friedlich. Vor dem Frühstück wollen die Kids erstmal auf die Räder und den Pumptrack unsicher machen, das war gestern nämlich viel zu kurz. Ich gehe mit Lotta entlang des speziell für Waldbienen angelegten Areals, hier gibt man sich größte Mühe auch versiegelte Flächen durch Ausgleichsflächen zu kompensieren und so die Biodiversität zu erhalten. Mehr dazu findet man auf der Webseite (https://www.rocksresort.com/resort/greenstyle/). Jetzt gehts aber zum Frühstück ins signinahotel und das ist reichlich und vor allem regional.
Wanderlust mit Kids
Gestärkt düsen wir mit dem Bus Richtung Flims und verlassen ihn an der Haltestelle Waldhaus. Im Gepäck haben wir selbstgebastelte Boote, welche wir hier auf dem Connbächli (zur Wanderung) fahren lassen möchten. Fragt man unsere Kids, ob sie gerne wandern und in der Natur sind, wird lauthals „JAAA!“ geschrien, trotzdem müssen wir uns immer etwas einfallen lassen, um sie auch über die gesamte Strecke bei Laune zu halten. Am Connbächli würde ich behaupten wandert jedes Kind gerne mit, denn man kann den kompletten Wanderweg von knapp 3km bis nach Conn an dem süßen kleinen Bach entlanggehen, der genau die richtige Größe und Strömung hat, um Boote fahren und steuern zu können. Also wandern wir 2,5 Std. (ja, so lange haben wir gebraucht), entlang des Bächli durch einen schönen Wald, über verwunschene kleine Wege zum Conn, einem Ausflugsrestaurant mit regionalen Spezialitäten, frischen Zutaten und traditioneller Küche. Vor allem die Trinser Birnenravioli sollte man unbedingt probieren.
Nach der Stärkung geht es nur ein kleines Stück weiter zum Il Spir (Infos zur Rheinschlucht), einem Aussichtsturm, welcher über den Abhang in die Rheinschlucht ragt und man einen grandiosem 360º Grad Blick bekommt. Zum Glück sind wir alle schwindelfrei.
Ein warmer Bergsee? Gibts doch gar nicht.
Der Weg führt uns die 3 km zurück zum Caumasee (zum See und zur Wanderung), zugegeben müssen wir die Kids wieder mehr motivieren, denn wir gehen einen anderen Weg zurück und nicht weiter am Bächli entlang. Man kann auch nur zum Caumasee zu Fuß gelangen, die Strecke ist nicht weit vom Parkplatz aus und hier gibt es tatsächlich eine gratis Standseilbahn nach unten. Lohnend ist der Ausflug zum See auf jeden Fall. Der wundschöne, türkisgrüne Bergsee liegt idyllisch eingebettet von Wald und Bergen umgeben. Entgegen der Natur von Bergseen glasklar und eiskalt zu sein, ist dieser See wirklich warm. Der Caumasee wird nämlich wie einige Seen in der Region von unten gespeist, er hat also weder Zu- noch Ablauf. Das Wasser aus den unteren Gesteinsschichten ist dabei angenehm warm, im Sommer bis zu 24º Grad. Für das Seebad muss man in der Hauptsaison Eintritt bezahlen, welcher jedoch mit der Gästekarte um 50% reduziert ist. Leider sind im Badebereich keine Hunde erlaubt. Einen kleinen Tipp haben wir für euch: das Seebad kostet nur in der Hauptsaison und hier auch nur während der Öffnungszeiten (8:30-17Uhr), danach kann man trotzdem hinein und das Restaurant hat an schönen Sommernächten sogar bis 21Uhr geöffnet. Vom Bad nehmen wir dann die Standseilbahn zurück zur Bushaltestelle Waldhaus und dann wieder ins Resort.
Gemütliches Hüttendinner
Es hat hier so viel zu bieten und wir scheuen uns nach einer Tageswanderung nicht, nochmal 15 Minuten vom Rocksresort aus zur gemütlichen Hütte Tegia Larnags zu wandern (mit Kids dauerts übrigens eher 30 Minuten). Die urige Hütte vereint gemütlichen Hüttenflair mit sehr sehr leckerer und authentischer Schweizer Küche. Wir bestellen die hausgemachte Capuns als vegetarische Variante ,sowie Quark-Pizokels und es war sagenhaft lecker, vor allem die Capuns (Mangoldwickel mit Zwetschgen, Aprikosen undKäse in Rahmbouillon) haben es uns angetan. Grundsätzlich ist die Hütte eher etwas Fleischgericht lastiger, aber man wird hier mit den feinsten Dingen verwöhnt. Die Luft und der Wein steigen uns etwas in den Kopf und die Kinder schlafen sowieso schon auf der Eckbank, also fährt uns der nette Wirt wieder runter vom Berg und wir fallen glücklich und satt ins kuschlige Bett.
Aufi auf den Berg
Der Nebel zieht gerade die Berghänge hoch, als ich mit Lotta die Morgenrunde über das Gelände des Rockresorts drehe, es ist absolut still und unglaublich schön magisch. Am Airstream Wohnwagen, welcher als Imbiss dient, perlt die Feuchtigkeit der Nacht ab und die warmen Sonnenstrahlen setzen den Rutschturm des Baumwipfelpfads ins perfekte Morgenlicht. Nach der meditativen Morgenrunde stürmen die Kids voran zum Frühstück und sind schon total aufgekratzt, denn heute gehts endlich mit der großen Gondel, die stetig an unseren großen Fenstern vorbeifährt, den Berg hinauf.
An der Talstation noch schnell zwei Wanderstecken ausleihen, die gibts hier gratis, und dann steigen wir auch schon in die Gondel, die bis zum Rand gefüllt ist mit Mountainbikes. Laax ist im Winter das Ski- und Powder-Eldorado, im Sommer ist es für Enduro Mountainbiker ein Trailparadies. Das nächste mal packen wir auch unsere Bikes ein, geben die Kids in die Kinderbetreuung der Ami-Sabi Werkstatt und düsen selbst die Trails runter ins Tal. Das Programm an der Bergstation Galaxy ist umfangreich, hier gibt es einen kleinen Pumptrack und eine Miniramp, eine Leihstation mit gratis Skateboards, Rollern, Laufrädern und Helmen und das Alles auf 2.252m umgeben vom Bergpanorama. In der Mitte sind viele gemütliche Sitzmöglichkeiten, um die Kleinen und Großen im Blick zu behalten, auch gibt es einen Ninja Park, Trampoline, eine Kletterwand und Airbags. Von der Bergstation führen viele Mountainbike Trails und Wanderwege in alle Richtungen und direkt unter der Bergstation hat es sich eine Gruppe von Murmeltieren bequem gemacht.
Leckereien auf 2.252 m
Ausgepowert und hungrig gehts ins Capalari und hier gönnen wir uns den veganen Burger im pinken Bun, die Kids finden es super, wir lecker. Wir genießen noch die Sonne, ehe die dicken Wolken uns erreichen, die sich am Horizont schon abgezeichnet haben. Bevor es wieder ins Tal zurück geht, empfehlen wir jedem Vintage-Lover sich die Bergstation mal in Ruhe anzusehen, denn hier hat jemand seiner Sammlerleidenschaft freien Lauf gelassen. Hier findet man wie in einem Museum ein riesiges Plattenregal mit Plattenspieler, Leuchtreklamen, diversen alten Fernsehern und zig Plakaten von Filmen, Bands und aus dem Tourismus.
Sagenumwobene Baumwipfel
Wieder zurück im Tal gehts endlich zum Baumwipfelpfad, Senda dil Dragun, der längste der Welt. Der Name kommt von der Geschichte um die Entstehung von Flims nach dem großen Bergsturz und die Sage um Ami-Sabi. So ist der Baumwipfelpfad entlang des Drachenschwanzes entstanden. Der 1,56 km lange Steg beginnt direkt am Resort und führt nach Laax Zentrum. Kinder können vorab eine Holzkugel in der Information am Eingang kaufen, denn es gibt auf jeder Plattforme eine andere witzige Kugelbahn. Durch diese Kugeln sind sie hoch motiviert von Plattform zu Plattform zu laufen. Und die ganze Familie hat Spaß. Auf einer Plattform treffen wir die Moosfrau Tinflaida, die uns die sagenumwobene Geschichte von Ami-Sabi und den Kindern vom Wald und den Tieren, die hier leben, erzählt. Zum Abschluss dürfen wir die große Rutsche vom Turm nach unten düsen und es ist soooooo ein Spaß, dass Franzi schrill kreischt vor Freude.
Bella Italia im signinahotel
Am Abend hat sich unsere Frühstückslocation in das italienisches Restaurant Camino verwandelt, welches Leckereien aus einem unserer Lieblingsländer serviert. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen und es ist noch gemütlicher hier zu sein. Wir gönnen uns die Holzofen-Pizza, sehen den Pizzabäckern bei ihrem regen Treiben zu und schwelgen in den Erinnerungen des aufregenden Tages. Casper traut seinen Augen nicht, als er seine Kinderpizza mit Ohren bekommt, „Schau mal Leo, meine Pizza hat Ohren!“ - es ist manchmal so einfach Kinder glücklich zu machen :-) Jetzt gehts aber ab ins Bett, Franzi und ich haben nämlich noch ein Date in dem Dampfbad, das wollen wir natürlich nicht ungetestet lassen.
Splash Fun
Am Sonntagmorgen schüttet es aus Eimern, irgendwie schade aber auch gemütlich. Drinnen bleiben ist für uns und unsere drei Energiebündel aber keine Option, außerdem haben Franzi und Leo gleich ein Bike-Training, um die Grundlagen des Mountainbikes und Downhills nochmal zu vertiefen und Tipps und Tricks des Profis zum Thema Balance, Bremsen und Line-Wahl zu hören und auch Ängste zu überwinden. Casper will natürlich auch aufs Rad und düst genüsslich durch den Pumptrack und alle knietiefen Pfützen. Getreu „es gibt kein schlechtes Wetter“ trotzen wir dem Regen noch weitere 2 Stunden, ehe wir uns auf dem Zimmer aufwärmen. Die Kids springen in die Steinbadewanne und ich warte bis Franzi wieder vom Training zurückkommt und das tut sie dann auch, pitschnass aber grinsend bis über beide Ohren. Ich befürchte ein neuer Downhiller ist geboren.
Adieu wunderschönes Rocksresort
Nun ist es soweit, zum Late-Checkout haben wir das Zimmer geräumt, unser Gepäck wieder im Camper verstaut und ziehen ein erstes Resümee über die Zeit hier in Flims Laax Falera. Alle sind wir uns einig, wir kommen wieder, es passt einfach so gut zu uns. Von der Unterkunft über das leckere, regionale Essen und natürlich die Aktivitäten vom Wandern, übers Radeln oder Actionsport, die Kids haben sich sofort wohlgefühlt und somit wir uns auch. Danke für die tolle Zeit die und die unglaubliche Organisation dieser Reise. Bis zum Winter!