Ein Roadtrip über unsere Lieblings Alpenpässe der Schweiz bis nach Italien – statt mit unserem Sprinti dieses mal mit dem E-Auto und Mini-Wohnwagen.
Allein diese Kombination sorgt bei manchen für Stirnrunzeln. Elektromobilität polarisiert schließlich nach wie vor. Doch wir wollten es einfach mal ausprobieren. Also haben wir uns den kleinen Kuckoo Max Wohnwagen ausgeliehen und sind mit unserem VW ID.4 Pro quer durch die Alpen bis nach Italien gefahren.
Unser Setup
Wir fahren mit unserem VW ID.4 Pro mit 77 kWh-Akku. Im Alltag verbrauchen wir rund 18,3 kWh pro 100 km – wie sich das mit Wohnwagen und Dachbox ändern würde, waren wir gespannt zu sehen.
Der Kuckoo Max wiegt nur etwa 500 kg, ist etwas höher als das Auto und steht somit stärker im Wind. Für zusätzlichen Stauraum sorgt unsere Thule Dachbox.
Voll gepackt mit zwei Erwachsene, zwei Kinder und Hund sowie Auto, Dachbox und Hänger sind wir gut bepackt.
Zum Laden nutzen wir unseren IONITY Power Vertrag, mit dem wir europaweit für 0,39 €/kWh Schnellladen können.
Roadtrip-Start ins Abenteuer
Los geht's Ende Oktober in den bayrischen Herbstferien. Wir starten von Kaufbeuren im schönen Allgäu Richtung Füssen und nach Österreich.
Mit der Zugspitze im Blick schlängeln wir uns den Fernpass hinauf. In Nassereith legen wir unseren ersten IONITY-Ladestopp ein.
Der kleine Wohnwagen läuft easy hinter uns her, lediglich beim bremsen und anfahren merkt man das extra Gepäck und auch der Stromverbrauch ist kaum gestiegen. Da wir die Route im Voraus mit dem IONITY Routenplaner geplant haben, laden wir hier kurz nach – obwohl der Akku noch halb voll ist - wer weiß was die Pässe dem Gespann abverlangen.
Und da ist sie die erste kleine Herausforderung, die Ladesäulen sind normale Parkplätze. Also hängen wir den leichten Max kurzerhand ab und schieben ihn beiseite – geht super einfach. Während das Auto lädt, zaubern wir uns schnell einen Kaffee. Kaum ausgetrunken, ist der Akku auch schon wieder voll.
Erste (Berg)Probe am Flüelapass
Wir lieben diese Strecke Richtung Engadin. Eine phänomenale Landschaft zwischen herbstlich bunten Wäldern, die sich an die steilen Berghänge schmiegen.
Schon bald überqueren wir die Grenze in die Schweiz. Die Straße steigt stetig an, bis wir in Susch auf den spektakulären Flüelapass abbiegen.
Je höher wir kommen, desto schneller sinkt die Reichweite – und ja, ich werde kurz ziemlich nervös. Oben angekommen wird kurz durchgeatmet und schon ist alles vergessen. Die Sonne taucht die Bergspitzen in goldenes Licht und die Kulisse ist magisch. Weiter gehts zum gluck Bergab bis nach Davos und durch die Rekuperation steigt die Reichweite wieder. Puh der erste Pass ist geschafft.
Camping mit Weitblick
Unser Tages-Ziel ist ein Nomadi-Stellplatz auf einem Bauernhof oberhalb von Davos. Es ist schon dunkel, als wir ankommen. Mit Stirnlampe bauen wir unser Camp auf, kochen uns etwas Leckeres und genießen den sternenklaren Himmel, bevor wir uns in die Schlafsäcke kuscheln.
Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne mit einem grandiosen Bergblick. Wir frühstücken draußen, kochen Kaffee und begrüßen die Tiere auf dem Hof. Danach machen wir mit unserer Labrador-Dame Lotta eine große Morgenrunde – hoch zu einer kleinen Hütte oberhalb des Hofs.
Der Julierpass ruft
Von Davos geht’s bergab nach Albula, dann hinauf auf den Julierpass. Die Lärchen leuchten golden, und der Lai da Marmorera glitzert smaragdgrüne neben uns.
Am Pass sinkt die Reichweite wieder rapide, aber dieses mal bleiben wir entspannt – bergab wird schließlich wieder geladen. Serpentine um Serpentine geht es den Berg hinauf bis auf 2.284m ehe wir den Scheitel erreichen.
In Silvaplana liegt die nächste IONITY-Ladestation direkt neben dem Campingplatz am See – perfekt auch für Gespanne mit Wohnwagen. Der Ausblick hier oben lässt unsere Gedanken schweifen. Während der ID.4 lädt, schlendern wir durch das Bergdorf und holen frisches Brot und Schweizer Leckereien fürs Abendessen.
Danach fahren wir weiter zum Camping Morteratsch, einem wunderschönen Platz mitten im Gebirgswald von dem wir morgen eine Wanderung zur Gletscherzunge geplant haben.
Camping mit Bergblick
Wir bauen unser Setup auf, am zweiten Abend sitzen die Handgriffe schon, kochen Abendessen und genießen die Ruhe. Es wird schnell kalt, also schlüpfen wir in unsere waremen Jacken und machen schweizer Käsefondue – das wohl beste der Welt!
Der Kuckoo Max hat ein Dachzelt, aber bei nächtlichen -2 °C schlafen wir lieber alle unten im isolierten Innenraum. Zu viert mit Hundi kuschelig aber dafür super warm.
Am nächsten Tag wandern wir zur Morteratsch-Gletscherzunge. Der Weg ist kinderfreundlich und führt entlang des Gletscherbachs durch sagenhafte Natur. Dank Stempelstellen und Picknickpausen wird daraus eine entspannte Wanderung für die wir ungefähr 3 Stunden brauchen.
Über den Berninapass nach Tirano - Ciao Italia!
Vom Campingplatz ist es nur ein Katzensprung zum Berninapass, der sich neben dem Imposanten Gletscher den Berg hinauf schraubt bevor es in vielen Serpentinen hinunter Richtung Italien geht. Die Themperatur wird immer milder – kurz vor Tirano überqueren wir die Grenze nach Italien.
Wir finden einen Parkplatz für unser Gespann, erkunden die Stadt und genießen unseren ersten Aperitivo und leckeres italienisches Essen. Am nächsten Morgen gibt’s Kaffee und Cornetti – ganz wie es sich gehört.
Schlafen zwischen Weinreben am Iseosee
Weiter geht’s durch ein malerisches Tal entlang eines Flusses bis zum Iseosee, der zu Unrecht im Schatten des Gardasees steht. Viele Campingplätze sind Ende Oktober bereits geschlossen, also fahren wir weiter bis zu einem kleinen Weingut, das wir über AgriCamper finden.
Wir dürfen direkt zwischen den goldgelben Weinreben übernachten und probieren den hauseigenen Bio-Wein. Am nächsten Morgen pflückt der Winzer Safran zwischen den Reben – ein echter Naturbursche.
Dolce Vita am Gardasee
Als das tiefblaue Wasser des Lago di Garda in Sicht kommt, fühlt es sich ein wenig wie Heimkommen an. In Sirmione besuchen wir meine Mama – die Kinder freuen sich riesig über das Wiedersehen.
Wir bleiben ein paar Tage, genießen das Bella Vita und tanken Sonne, Espresso und italienisches Lebensgefühl.
Abschied nehmen - es geht zurück nach Hause
Fast schon Tradition: ein Zwischenstopp im Einkaufszentrum Affi, wo es praktischerweise auch einen neuen IONITY-Ladepark gibt. Die 273 km von Silvaplana über den Berninapass bis hierher haben wir problemlos geschafft, jetzt wird nochmal voll geladen bevor es zurück geht.
Während das Auto lädt, füllen wir unsere Vorräte mit viel Pasta, Biscotti und Kaffee auf, trinken noch einen Espresso – und dann geht’s über den Brenner zurück ins Allgäu.
Fazit
Aber wie war es nun nach 1.199 km mit E-Auto und Mini-Wohnwagen über die Alpen zu düsen - total entspannt und nicht viel anders als mit unserem großen Camper. Klar muss man etwas mehr Planen aber durch moderne Routenführer ist das auch kein Problem. Hier unsere schnellen Fakten.
> Durchschnittsverbrauch: 24,9 kWh/100 km
> Gesamtkosten fürs Laden mit IONITY Power: ca. 110 € (+ 11,99 € Monatsgebühr)
> Einfache Routenplantung mit IONITY Routenplaner
> Der Kuckoo Max Wohnwagen ist super leicht und wirklich lässig
Unsere anfängliche Sorge um die Reichweite war unbegründet – bergauf verbraucht man mehr, bergab wird wieder ordentlich rekuperiert. Nachhaltig, leise und mit ganz viel Freiheit: So lieben wir das Reisen!
Keep on rolling!
Anzeige: Vielen lieben Dank an IONITY die uns mit ihrer Ladeinfrastrutkur und den günstigen Ladetarifen unterstützt haben.